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Aktueller Artikel


Elisabeth Bond - Autorin, spirituelle Heilerin, Weisheitslehrerin

Elisabeth Bond


Wie kam es, dass die 2019 verstorbene Weisheitslehrerin Elisabeth Bond über Bücher und Seminare sowie Einzelsitzungen und Engelbilder Tausende von Menschen aus dem In- und Ausland erreichte? Dass sie mehr als 30 Bücher schrieb, die von umfassendem spirituellem Wissen zeugen? Wie wurde sie zu der lichtvollen Kraft, der Heilerin und spirituellen Lehrerin, die sie für zahlreiche Menschen war? Woher bezog sie ihr Wissen und wie nahm sie die heutige Zeit wahr?


Auszug aus einem Radio-Interview (Radio DRS, Sendung Chrüz und Quer) von Eveline Blum aus dem Jahr 1999



Foto: Gregory Bond

Schreiben


Als ich das erste Buch geschrieben hatte, wurde mir gezeigt: «Tue nichts, der Verlag kommt, wenn das Buch fertig geschrieben ist». Am Tag, als das Buch fertig geschrieben war, rief Bernhard Engler an (Verleger des Lokwort-Verlags). Zuerst war mir nicht bewusst, dass er bereits vor ca. 4 Jahren bei mir in einer Sitzung gewesen war.


Meine verschiedenen Tätigkeitsbereiche (Seminare und Sitzungen geben, Bücher schreiben, Malen, Heilarbeit usw.) könnt ihr euch ungefähr so vorstellen, wie wenn jemand, der in einer Firma arbeitet, ein Pflichtenheft hat, welches Verschiedenes beinhaltet. Man tut all dies, so wie es anfällt, und wechselt je nach Aufgaben oder Anforderungen, die von aussen kommen. Für mich heisst dies, dass ich mich von innen heraus immer mit der gleichen Kraft, mit der gleichen göttlichen, spirituellen oder geistigen Energie hier in der materiellen Welt, in der wir hier leben, in einer Form ausdrücke. Die Anzahl der verschiedenen Formen hat im Laufe der Jahre zugenommen. Für mich ist es wie ein Wechsel vom einen zum andern, es ist fast ein wenig wie Ferien, denn ich habe fast nie mehr frei, Freizeit gibt es nicht, man ist immer eingespannt. Erholung finde ich beim Malen, da bin ich ganz bei mir. Da will niemand etwas von mir. Da bin ich mitten in den Farben, verliere mich im Bild, erhole mich dabei und lade mich wieder auf. Die Farben nähren uns und geben uns Energie.


Wenn man ein Buch mit ca. 300­­-400 Seiten schreibt, ist dies ein Projekt. Wenn man mit Schreiben beginnt, so ist man energetisch darin eingebunden. Auch mit jedem Projekt im Alltag ist es so. Wenn ich mit Schreiben eines neuen Buches beginne, muss ich dranbleiben, zusätzlich zu meiner alltäglichen Arbeit. Ich kann also nicht aufhören und aussteigen. Vor dem Schreiben eines neuen Buches geschieht immer ein innerlicher Aufbau. Zirka ein halbes Jahr vor dem Schreiben beginnt das Projekt in meinem Innern. Es beginnt Formen anzunehmen, ich schreibe Ideen auf, meditiere darüber und plötzlich bin ich bereit und beginne zu schreiben. Dann komme ich in die Energie, in den Fluss dieses Buches hinein und das ist immer sehr stark. Wenn ich am Schreiben eines Buches bin, ist es für mich oft recht schwierig, mich in der Aussenwelt zurecht zu finden, wie zum Beispiel beim Einkaufen. Die Energie während des Schreibens empfinde ich als stark fordernd und streng. Es ist auch sehr schön, aber die 24 Stunden, die jedem Menschen zu Verfügung stehen, muss ich noch etwas besser einteilen. Ich möchte nicht sagen, dass es anstrengend wäre. Streng heisst, dass es fast wie ein Zwang ist, man hat «ja» gesagt und man ist drin. Wenn ich schreibe, ist es wunderschön. Es ist eine Frequenz der Schwingung, welche recht hoch ist und die schwieriger mit den Alltagsabläufen zu vereinbaren ist als wenn ich Vorträge, Seminare oder Sitzungen gebe, bei denen mir Menschen vis-à-vis sitzen. Die Energie hat mit den Menschen zu tun, die gegenübersitzen. Ich möchte dies nicht in hoch oder niedrig einteilen, es ist einfach eine andere Schwingung und ich bin ja auch ein Mensch. In der Gemeinschaft mit Menschen fühle ich mich mehr als Mensch, als wenn ich mich zurückziehe und ein Buch schreibe. Ich muss mich irgendwie verbinden, und das finde ich anstrengend. Das Schreiben an sich ist wunderschön. Wenn ich ein Buch schreibe, lerne ich sehr viel.


Im Herzen kennt jeder Mensch die Weisheit und die Wahrheit. Wenn man sie aber in Worten ausdrückt, geht es über den Mentalkörper. Wenn ich das Geschriebene wieder lese, bin ich manchmal überrascht. Auf der Ebene der Gedanken ist es für mich neu, für das Herz aber ist es nie neu, für niemanden. Die Worte wecken Erinnerungen, sie bringen die Menschen in eine Schwingung, in der sie nachdenken, in der sie ganz genau spüren: Aha, das ist auch ein Teil von mir. So können die Bücher, für mich beim Schreiben, für die andern beim Lesen – auch wenn ich andere Bücher lese – die innere Weisheit und Wahrheit auferstehen lassen und wecken.


Wenn ein Mensch kreativ ist, ist er dies nie ganz allein. Es kommen immer Ideen, Geistesblitze und Inspirationen aus einer inneren Quelle. Während all der Jahre der Arbeit habe ich vor allem an mir gearbeitet, eine innere Arbeit, die man laufend tun muss. Die innere Quelle verändert sich immer wieder. Es ist dann nicht eine andere, aber eine erweiterte Quelle. Bei mir ist die Quelle im weitesten Sinn, so wie ich es immer innerlich sehe, eine Verbindung mit der Engelswelt, den Engeln und Lichtwesen, mit einer Gruppe, und diese Gruppe ist nicht immer gleich. Ich nenne keine Namen.



Biographisches


Wir wohnten auf dem Land und als Kind war ich sehr oft allein. Ich lebte mit den Engeln – was ich aber damals nicht realisierte, das habe ich erst später herausgefunden. Das war für mich die Welt. Ich war immer draussen in der Natur und spielte mit den Engeln oder sie mit mir. Auch spielte ich viel mit den Blumen. Als ich fünf Jahre alt war, zogen wir in die Stadt. Da hat sich mein Leben sehr verändert und ich kam in einen Zustand, den ich nicht verstand, ich hatte keine Orientierung mehr. Ich absolvierte die Schulen immer wie durch einen Nebel oder wie durch eine Glaswand – so habe ich das Leben erlebt. Erst später habe ich herausgefunden, dass es so ablief und ich von meiner Quelle abgeschnitten war, damit ich Erfahrungen machte und mich besser kennen lernte. Während dieser Zeit wurden meine zwei Söhne geboren. Mit zirka 38 Jahren bin ich «erwacht». Es geschahen wegweisende Ereignisse, die mich wach geschüttelt haben. Danach musste ich mich mit der geistigen Welt befassen. Vorher hatte ich keine Ahnung von der geistigen Welt, das war für mich keine Welt. Ich hatte ganz in den äusseren Strukturen gelebt und das menschliche Leben völlig pragmatisch betrachtet.


Damals war ich Sekretärin und hatte leitende Stellen inne. Bis dahin hatte ich mich bereits etwas weiterentwickelt, aber ich hatte mich nirgends eingelassen, denn es interessierte mich nicht wirklich. Wenn ich Zeit hatte, las ich. Damals war ich mit einem anderen Mann verheiratet, mit dem Vater meiner beiden Kinder. Ich habe die Kinder aufgezogen, und es war sehr schön, die Kinderwelt zu erfahren und mit den Kindern zusammen durch all ihre Entwicklungsjahre zu gehen. Aber immer hatte ich das Gefühl, dass etwas fehlte. Deshalb engagierte ich mich nirgends und empfand kaum Freude an meiner Arbeit.


Aufweckungs-Erlebnisse sind immer Erschütterungen. Eine Erschütterung verändert die Energie, und die Energiemuster setzen sich wieder neu zusammen. Es waren intensive Begegnungen mit Menschen, die mir Erlebnisse brachten, welche mich tief erschütterten. Mein Leben veränderte sich dann sehr schnell. Zuerst wusste ich nicht, was passierte, und dachte, in meinem Kopf sei etwas nicht mehr richtig. Plötzlich sah ich die Aura, sah Energien und konnte dies nicht einordnen. Dann aber erhielt ich Hilfe von Menschen, die mir diese Wahrnehmungen erklärten. Danach musste ich beginnen zu lernen, denn mit Menschen zu arbeiten bedingt, dass man ein reiner Kanal ist. Man macht diese Arbeit nicht selber, denn die geistige Energie fliesst durch den Menschen, durch den Heiler, aber was der Heiler selber tut, ist, den Kanal bereit zu machen. So habe ich ca. zehn Jahre lang viel erfahren, lernen und ändern müssen, vor allem geistige Denkmuster.


Ich hatte nicht wirklich einen Lehrer, ich wurde von Ereignis zu Ereignis gespült. Wieder las ich sehr schnell sehr viel, quer durch fast alle Weisheitsbücher. Und stellte fest, dass ich das, was ich las, kannte. Was mich schulte, waren meine vier Jahre Übersetzungsarbeit: Sitzungen, Seminare und Vorträge von Heilern und spirituellen Lehrern aus Amerika und England übersetzte ich vom Englischen ins Deutsche. Das war meine Energieschulung. Durch meine Worte gab ich das wieder, was die Lehrer sagten. So lernte ich sehr viel über Energien, über Gruppenenergien. Und ich erkannte, dass meine Wahrnehmung von Energien nicht nur zufällig war. So konnte ich einordnen, wie dies diese Schau von Energien funktioniert und wie man das angehen muss.


Es ist so ähnlich, wie wenn man in einen Wildbach fällt, mit dem Strudel gehen muss, bis man irgendwann ans Ufer kommt und nach Luft schnappt. Es muss so sein. Es ist wie das Übernehmen einer neuen Arbeitsstelle, es braucht Übung, um imstande zu sein, anderen zu helfen. Man muss wie alles aufgeben, vor allem die eigenen Vorstellungen. Man wird wirklich jahrelang ziemlich umhergewirbelt. Immer kommt noch etwas, man denkt, jetzt bin ich durch, jetzt weiss ich ungefähr, wer ich bin und wie ich dies angehen muss. Dann kommt mehr, und noch etwas und noch etwas. Dies hat tiefere Hintergründe, es kommt nicht nur von diesem Leben. Es geht über die persönlichen Energien hinaus, denn man muss auch einen Zusammenhang und einen Überblick haben. Man hat auch immer die entsprechenden Hilfen. So erhält man auch die Kraft und die Hilfe in Form von anderen Menschen, von Büchern, von Ereignissen, von Seminaren oder inneren Erkenntnissen. Man hat immer eine Hilfe.


Vom Moment an, da ich wusste, worum es geht, hatte ich immer Vertrauen. In der Anfangszeit, als es mich hineinwarf, sagte eine Frau, ein Medium, ich sei eine Heilerin. Ich wusste nicht, was das ist, und musste es nachlesen. Ab diesem Moment wollte ich nur noch das: eine Heilerin sein. Es war wie ein inneres Feuer, dem ich folgte. Im Laufe der Jahre gab es immer Momente, in denen ich zweifelte und sagte, es sei zu schwierig und ich wolle es wieder aufgeben, ich müsse das ja nicht usw. Ich bin aber gleichwohl immer weiter gegangen.


Auch musste ich mich irdisch organisieren, so wie man dies immer muss. Ich lernte Astrologie, und zwar innerhalb dreier Monate – ich holte das Wissen einfach hervor. Alle waren erstaunt – ich am meisten. Bei den Büchern, die ich las, wusste ich, dass ein grosser Teil fehlte, dass es zu wenig war. Der Astrologe, der mich lehrte, war sehr erstaunt. Er hatte etwa zwanzig Jahre gebraucht, um Astrologie zu lernen. Ich musste dieses Wissen in dieses Leben fertig mitgebracht haben. Danach habe ich sofort begonnen, über das Horoskop Menschen zu beraten. Ein paar Jahre lang trat ich gegen aussen als Astrologin auf. Von Anfang an erstellte ich Seelenhoroskope. Seelenhoroskop heisst: Ich zog die tieferen oder höheren Ebenen der Menschen immer mit ein und betrachtete die Persönlichkeit von einer höheren Warte aus. Dadurch zeigt sich ein anderer Zusammenhang. Denn so, wie Astrologie gelehrt wurde, empfand ich sie als unvollständig.



Blick auf die heutige Zeit


In der heutigen Zeit steht den Menschen eine grosse Fülle an gedruckten und gesprochenen Worten in Form von Büchern und Seminaren zur Verfügung. Es geht hier um die Menschheit und nicht um den Einzelnen. Die Menschheit kommt auf eine neue Stufe ihrer gemeinsamen Entwicklung. Wie immer gibt es zuerst ein paar Vorreiter – das erstreckt sich über Jahrhunderte. Es hat schon lange begonnen, eigentlich damals, als Jesus auf diesen Planeten kam – dies als Symbol. Dann begann es so richtig mit der Französische Revolution.


Jetzt beginnen die Menschen als Masse darauf zu reagieren – dies ist neu, vorher waren es nur Einzelne. Im zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhundert folgt die Masse. Deshalb gibt es im Aussen so viele Bücher und Seminare. Es gibt auch viele neue Techniken. Wenn man genau schaut, hat dies vor allem damit zu tun, dass das Denken und das Gefühlsleben der Menschen in bessere Bahnen gelenkt werden. Das ist noch nicht unbedingt grosse spirituelle Weisheit. Es hat sehr viel mit der Selbsterziehung zu tun. Jeder Mensch ist einmal aufgerufen, sich zu erweitern, sich besser kennen zu lernen, und so kann er sich auf das eine oder andere einlassen. Wenn ich sage Jeder, meine ich damit Jeden, der die Grundbedürfnisse gedeckt hat, der zu Essen und zu Wohnen hat, der Bildung hat.


In der Schweiz haben alle, die wollen, die Grundbedürfnisse gedeckt. Wenn man diese gedeckt hat, sollte man über das eigene Leben hinaus leben. Wenn ich die Schweiz als Nation betrachte, haben viele die Tendenz, nur für sich zu schauen. Die Schweiz sollte langsam als gemeinsame Energie auftreten, sowohl im Innern wie auch im Aussen. Dies hat sehr viel mit den Gefühlen zu tun. Wenn man dem Nächsten nicht traut, kann man sich nicht mit dem Nächsten verbinden. Es geht vorerst einmal darum, dass man beginnt, sich selber zu lieben und zu akzeptieren. Das kann man nur, wenn man weiss, warum man sich ablehnt.


Die Schweiz hat ein grosses geistiges Potenzial. Wir haben keine Bodenschätze. Unser Potenzial liegt im Geistigen und dehnt sich ins Spirituelle aus. Die Schweiz hat auch die Fähigkeit sich zu verbinden, wenn wir uns innerhalb des Landes verbinden, unter den verschiedenen Kantonen. Jeder Kanton hat seine eigenen Gesetze, und dies auf so kleinem Raum. Wenn wir einen gemeinsamen Nenner finden, eine Synthese, in der jede eigene Art enthalten ist und wo doch ein gemeinsamer Ausdruck für alles da ist und dies von allen akzeptiert wird, dann sind wir wirklich am Punkt angelangt, an dem wir es weltweit einfliessen lassen können.


In der Schweiz geht es darum, dass wir geistig erwachen. Dies hat grössere Zusammenhänge, Zusammenhänge mit jeder Nation, welche einen ganz eigenen inneren Auftrag, eigene Talente und eigene Kräfte hat. Jede Nation bringt etwas anderes. Im weitesten Sinn hat es damit zu tun, dass die Menschheit zusammenwächst, dass man schwarz-weiss, Ost-West respektiert und verbindet, damit wir als Menschheit als Ganzes im Universum einen Platz haben. Da wachsen wir jetzt hinein.