Organspende
Übertragen Organe Bewusstsein?
Hans Stolp
Crotona 2016
Der holländische spirituelle Lehrer und Autor Hans Stolp ist ein reformierter Theologe, der sich in den letzten Jahren immer stärker der christlichen Esoterik zugewendet hat. In seinem jüngsten Buch beschreibt er sämtliche Aspekte des Organspendens aus der Sicht des Empfängers sowie des Spenders.
Er beschreibt, wie der sogenannte „Hirntod“ erfunden wurde, damit es möglich wurde, auch von zu 97% lebendigen Menschen, die wegen einer Hirnstörung im Koma liegen, intakte Organe zu entnehmen. Diese Menschen sind aber bei vollem Bewusstsein und sterben erst wegen der Organentnahme. Den sterblichen Überresten von echten Toten können natürlich keine lebendigen Organe entnommen werden, weil diese auch tot sind. So muss ein Spender erleben, wie sein Körper ausgeschlachtet wird, während seine Organe entnommen werden – fürchterlich! Dabei ist in der Schweiz wenigstens die Anwendung einer Narkose Norm, während in Holland nicht einmal das der Fall ist … Auch die seelisch-geistigen Folgen werden ausführlich beschrieben. Das Zellgedächtnis des eingepflanzten Organs will sich im neuen Körper durchsetzen, was manchmal zu grossen Veränderungen des Charakters führt. Der Körper des Empfängers versucht deshalb, das eingepflanzte Organ abzustossen. Weitere Aspekte sind u.a. Seelenverstrickungen und Nervenprobleme. Die Nerven des eingepflanzten Organs werden, im Gegensatz zu den Blutgefässen, nicht mit jenen des Empfängers verbunden.
Durch die Berücksichtigung der seelisch-geistigen Ebenen bringt Hans Stolp eine Dimension in die Diskussion, die häufig übergangen wird. Dabei respektiert er immer liebevoll die persönlichen Entscheide für oder gegen Organspende. Allerdings soll jemand, der bereit ist, Organe zu empfangen, auch bereit sein, Organe zu spenden, und umgekehrt. Organspende betrifft jeden Menschen, in welcher Situation auch immer. Ich kann dieses beispiellose Buch nur empfehlen.
Johannes van Stuijvenberg